we are content

29.08.2015

WAC People : Daniel Zelger

WAC People : Daniel Zelger

Alles ist Kunst

Wie bist Du zur „Helvti“ gekommen?
Während des Studiums an der Hotelfachschule SHL Luzern verbrachte ich mehrere Jahre beruflich im Ausland. London, München und Paris waren aufregende und lehrreiche Erfahrungen, aber nun war es Zeit, in meiner Heimatstadt Zürich Fuss zu fassen. Es begann mit einem spontanen Anruf bei meinem Freund und Studienkollegen Remo Hugi, der mitverantwortlich war für den Aufbau und die Eröffnung des Helvetia. „Du kannst gleich morgen anfangen“, meinte er, und schon ging’s los, zuerst als Chef de Service. Ein paar Monate später avancierte ich zum Stellvertretenden Geschäftsführer und kurz darauf zum Geschäftsführer.

Wie sieht bei Dir der perfekte "Helvti" Tag aus?
Ein perfekter Tag im Helvetia ist eigentlich nur dann perfekt, wenn er nicht so verläuft, wie geplant. Der Tag besteht vor allem aus Abwechslung, aus einem Mix von Geplantem und Unvorhergesehenem, aus Komplimenten und Kritik, aus körperlicher Arbeit und Kopfarbeit, aus Routineaufgaben und neuen Herausforderungen. Dann bin ich als Geschäftsführer in meinem Element. Ich sehe meine Aufgabe darin, Lösungen zu finden und zu erkennen, was wir noch besser machen können. Sind die Gäste und Mitarbeiter glücklich, bin ich es in der Regel auch.

Kunst hängt nicht nur bei uns; Kunst ist es und Kunst leben wir mit einem hochmotivierten und stets freundlichen Team, das verschiedenen Charaktere, Bedürfnisse und Wünsche zu befriedigen mag. Wenn das gelingt, ist es für mich der perfekte „Helvti“ Tag.

Das ist Dein Moto:
Lerne aus der Vergangenheit, träume von der Zukunft, aber lebe hier und jetzt.

Geschichten aus dem Alltag:
Der Buffettisch
Vor dem Abendservice werden die Abteilungen koordiniert, die Mise en place kontrolliert. Die Gäste treffen ein, in der Küche dampft es, der Warenlift fährt auf und ab, die Beiz ist voll und brummt. Der Tischplan ist gefüllt mit Namen. Es ist 20.30 Uhr, alle Tische sind besetzt. Doch plötzlich kommen nochmals zwei Personen, ihre Namen wurden auf dem Plan wohl versehentlich nicht eingetragen. Was tun? Nach der üblichen Begrüssung - „Guten Abend, Ihr Tisch ist gleich bereit“ – ziehen wir ein Napperon aus der Schublade und decken unseren Buffettisch hinter der Theke auf. Dann bitten wir die beiden Platz zu nehmen: „Sie bekommen heute unser Séparée. Das Glas Champagner geht auf das Haus.“ Das Paar ist etwas erstaunt, aber zufrieden, und der Mann meint ganz stolz zur Frau: „Cool, dä Tisch, gäll?“

Der Hotelgast
Ein Blick vom ersten Stock über die geschwungene Holztreppe ins Erdgeschoss:
Ein Hotelgast kommt mit seinem Rollkoffer statt durch den Hoteleingang durch den Restauranteingang. Die „Saloon-Türen“, welche hin und herschwingen, versetzen ihm noch einen leichten Schubs. Da steht er nun in der Bar, mittendrin im Geschehen. „Wo ist das Hotel? Bin ich hier richtig?“ Fünf Minuten, nachdem der Gast an der schmucken Rezeption eingecheckt wurde, sehe ich ihn wieder, jetzt an der Bar mit einem Drink. Entspannt zwischen Journalisten, Künstlern, Bankern und einer Geburtstagsparty. Und als ihm nun das Geburtstagskind noch ein Hacktätschli offeriert, ist er definitiv bei uns angekommen. Home sweet Helvetia, willkommen zu Hause.

Hotel Restaurant Helvetia
Geschäftsführer seit Januar 2009
www.hotel-helvetia.ch

Foto: Maurice Haas